Montag, 21. September 2009

Gedanken zum International Peace Day


Wenn man sich die gutbuergerliche, soziale Art und Weise der Lebensablaeufe in der westlichen Welt ansieht, von der Geburt bis hin zur Schule – schreib’ gute Noten, damit du dann einen guten Job bekommst, wo du von Montag bis Freitag den ganzen Tag arbeiten darfst, um gerademal soviel Geld zu verdienen, um ueberleben zu koennen. Dort darfst du dann die naechsten 50 Jahre deines Lebens verbringen und schuften, Steuern zahlen und ja nicht aus der Reihe tanzen - alles fuer den Kapitalismus der westlichen Welt. Hast du lange genug dem Staat gedient, darfst du in Pension gehen und das bisschen Geld, das du bekommst, fuer Behandlungen von Beschwerden, welche durch 50 Jahre harte Arbeit entstanden sind, ausgeben. Natuerlich bleibt dir auch etwas Zeit fuer ein paar Sachen, die du schon dein ganzes Leben lang mal machen wolltest, jedoch nie die Zeit dazu fandest (wer kennt den Spruch “Wenn ich mal in Pension bin, werd ich dies und jenes machen” nicht?). Um aus diesem System auszubrechen und neue Lebensweisen, Weltansichten und Einstellungen zu erlangen, machen wir eine Weltreise.


Wir besuchten Familien, die sich gemeinsam Kleider teilen, weil sie zu wenig haben. Hier fragt man sich, was mit dem ganzen Gewand passiert, welches wir in Container der Caritas und Rotem Kreuz geben. Als uns die Familie dann erzaehlte, dass heute das Rote Kreuz im Dorf sei und Kleider ausgebe und wir sie fragten, warum sie nicht dort seien, bekamen wir zur Antwort, die Kleider werden nicht kostenlos verteilt - man kann sie KAUFEN! ...jedoch haben sie kein Geld, um sich welche zu leisten. Sie sind froh, wenn sie sich JEDEN Tag ihre Bohnen mit Mais kochen koennen. Wuerde nur jeder einzelne EU – Buerger einen einzigen Euro im Monat zur Verfuegung stellen (bei Spitzenverdienern wie Topmanagern, Spitzenpolitikern etc. koennte es auch mehr sein), koennten, richtig eingesetzt, unglaubliche Dinge bewegt werden.


Doch Geld ist Macht und ein geringer Prozentsatz der Menschen, welche die Hebel in der Hand haben, angefangen von Regierungen, Politikern, Industriellen, Medien, Pharmakonzernen, bishin zur Kirche etc. profitieren gewaltig von den, bewusst in Angst gehaltenen, Massen, was am aktuellen Beispiel “Schweinegrippe” (bewusstes Erzeugen von Angst in der Bevoelkerung) und den Unmengen an Impfungen (Milliarden an Euro weltweit, welche direkt von den Steuerzahlern in die Taschen weniger anderer fliessen) wieder sehr deutlich erkennbar ist. Allerdings ist es nicht Sinn der Sache, sich ueber diese Machenschaften aufzuregen. Sie spiegeln nur im Grossen das Bewusstsein der Menscheit wieder, wie wir, jeder einzelne von uns, mit unseren Mitmenschen, unserer Natur und uns selbst umgehen. Wir streben nach immer mehr, mehr Geld zu verdienen, ein groesseres Auto zu fahren, nach einer neuen Wohnung, neuem Handy, staendig neuen Kleidern (weil’s der Trend verlangt), weil wir glauben, sie machen uns gluecklich. Es ist schoen, in einer modernen Welt zu leben, in der uns all diese Moeglichkeiten und Hilfsmittel zu Verfuegung stehen, um unser Leben zu erleichtern - es ist nur die Frage, wie man damit umgeht und sie einsetzt. Sie machen uns gluecklich durch einen Einfluss von aussen, jedoch immer nur fuer eine gewisse Zeit - danach brauchen wir wieder etwas neues.


Das heisst nicht, dass wir auf alles verzichten muessen - ganz und gar nicht - jedoch sollten wir lernen, das Glueck nicht von Materiellem abhaengig zu machen.

Auf unserer Reise, haben wir viel gesehen, Menschen in Guatemala oder Indonesien, die gerademal ein Dach ueber dem Kopf, ein T - Shirt und eine Hose haben - wenn man sie fragt, woher sie morgen Essen bekommen, ist die Antwort, sie wissen es nicht. Doch viele von ihnen koennen noch lachen, sie haben ein Strahlen in den Augen, sie wissen, dass, woher auch immer, etwas fuer sie zum Essen da sein wir. Sie haben dieses Glueck, diese Freude in sich. Jedoch gibt es auch solche, die kaum mehr Leben in sich tragen – und nur noch um’s UEBERleben kaempfen. Wir im Westen sind die Weltmeister im jammern, was wuerden wir in solchen Situationen tun? Oft nehmen wir die Dinge viel zu ernst und machen uns Sorgen, Sorgen und wieder Sorgen.


“Dont Worry - Be Happy” dies muss das Lebensmotto sein...


Wir haben viele Menschen getroffen, viele Kulturen und deren Praktiken kennengelernt. Was diese scheinbar “armen” Menschen tun, was im Westen voellig an Bedeutung und Wert verloren hat, ist Spirituelle Praxis. Sie beten zu Ihrem Gott, welchen Namen auch immer man ihm geben mag, Mohammed, Buddha, Jehova, Jesus, Shiva, Krishna etc. etc. - diese Universelle Allmacht.


Verschiedene Kulturen beten verschiedene Goetter an und viele glauben, nur ihrer ist der Einzige und Wahre. Dass dies zu Kriegen und Kaempfen fuehren kann, wurzelt in den Religionen. Wenn die verschiedenen Religionen erkennen und anerkennen, dass wir ALLE, Kinder dieser einen “Mutter” sind, egal welche Hautfarbe, Sprache, Herkunft, Glauben wir haben, gibt es keine Kriege und Kaempfe mehr auf dieser Erde. Auch im Amritapuri Ashram (AMMA) in Indien (Kerala) wohnten wir fuer einige Zeit. Hier leben tausende Menschen verschiedenster Kulturen auf einem Platz zusammen. Fast jeder praktiziert taeglich 2 Stunden SEVA (freiwillige Arbeit fuer die Gemeinschaft), es wird taeglich gemeinsam meditiert, gebetet, gesungen, gekocht, gegessen und verschiedenste Projekte gemacht. Hier, und auch auf anderen Plaetzen durften wir lernen, welche Dinge wirklich von Bedeutung sind und wie wichtig taeglich spirituelle Praxis fuer JEDEN ist.


Mit so unglaublich “lebenswichtigen” Dingen im TV und den Nachrichten, wie Fussball, Formel 1, Schi Fahren, Talk Shows, Serien, was der Nachbar nicht alles macht oder wer heute in der Kirche war und wer nicht etc. etc. bist du uebergluecklich und koenntest stundenlang darueber diskutieren und deine Zeit investieren. Doch hast du dir schon jemals Fragen gestellt wie “Wer bin ich?”, “Was mache ich hier?” oder schon einmal Gedanken darueber gemacht “Was waere, wenn du wuesstest, dass du morgen frueh nicht mehr aufwachst?”


Welche Dinge waeren dir dann wichtig?


Deiner Familie, Bekannten und Freunden zu sagen, wie sehr du sie liebst?

Ihnen ein letztes mal oder vielleicht sogar das erste Mal zu sagen, wie dankbar du ihnen bist, fuer alles, was sie dir gegeben und fuer dich getan haben?

Waere es dir wichtig, dir Gedanken ueber dein eigenes Leben zu machen, was du dir vorgenommen hast, was du erreicht hast?

Wie du zu dir, am Ende deines Lebens stehst?

Oder waere es dir wichtig, Hilfsbeduerftigen oder alten Menschen zu helfen?


Doch, wir wissen nicht, wann wir dem Tod gegenueberstehen und er uns sagt “die Zeit ist reif” - es kann jeden Augenblick geschehen! Darum muessen wir JETZT genau diese Dinge machen. Dinge die uns am Herzen liegen, die uns wirklich wichtig sind, unseren Weg mit Herz gehen, fuer Frieden und Freiheit und zum Wohle unseres schoenen Planeten Erde und all seinen wunderbaren Lebewesen zu handeln.


Dies ist ein Auszug aus unseren Erfahrungen auf Weltreise.


Danke an Hans Georg Leiendecker fuer das Bild,

"Baum der Liebe und des Lebens."



6 Kommentare:

Markus (Papa von Yannick) hat gesagt…

Hallo Dominik,

Abgesehen davon, dass ein Tag des Friedens für mich eher wie eine Verhöhnung des Wortes erscheint, wenn er von der UNO ausgerufen wird, doch ein paar schöne Gedanken :)

Auch wenn ich selbst Atheist bin, muss ich dir schon widersprechen, wenn du sagst, dass Kriege von Religionen ausgelöst werden. In den allermeisten Fällen dient Religion nur als Vorwand, die - um sie für diese Zwecke zu missbrauchen - z.T. bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wird, egal ob Sie sich Christentum, Islam, oder Demokratie nennt.

Dominik hat gesagt…

Hey Markus,

Danke fuer dein Kommentar, ich stimme dir voll und ganz zu. Sie sind nur der Vorwand, fuer was auch immer dahintersteckt. Ich hab ja nicht gesagt, dass Kriege von Religionen ausgeloest werden. Aber Konflikte wurzeln in den Gedanken der Angst und Getrenntheit.

Unter anderem trennen sich die Menschen durch Religionen und meistens bleibt der Respekt und die Anerkennung gegenueber dem Naechsten auf der Strecke.
Wenn wir z.B. andere beschimpfen weil sie eine andere Hautfarbe haben, ist das Potential zum Konflikt vorhanden.

Egal, ob man an Gott, ein hoeheres Bewusstsein, oder an was auch immer glaubt oder nicht glaubt.
Im Grunde sind wir alle Menschen und sollten keine Unterschiede machen, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Glaube, Sprache, Kultur, etc. wir abstammen.

Dies ist mein Gedanke, dahinter.

PS.: was die UNO betrifft, wollen wir ja gar nicht anfangen zu reden was dahintersteckt. Jedoch ists ne gute Sache, sich wenigstens einmal im Jahr Gedanken darueber zu machen, was Frieden fuer einen persoenlich bedeuten kann. Die Veraenderung beginnt bei jedem einzelnen von uns.

Markus hat gesagt…

Hi Dominik,

Ich verstehe was du meinst, sehe es aber trotzdem ein bisschen anders.
Unterschiede zwischen Menschen, Kulturen, Religionen wird es immer geben und es werden sich daraus auch immer Konflikte ergeben. Das halte ich im Grunde für eine natürliche Sache. Auch Geschwister streiten sich. So lange aber nicht die Eltern anfangen, Ihre Kinder gegeneinander aufzustacheln und zu bewaffnen, sondern versuchen zu vermitteln, wird sich das ganze in einem normalen Rahmen halten und sie werden im Großen und Ganzen trotzdem friedlich zusammen leben.

Eine globale menschliche Gemeinschaft, in der sich alle gegenseitig respektieren und ganz ohne Streit miteinander auskommen, wäre natürlich wünschenswert, ist aber imo utopisch.

Die großen Konflikte unserer Zeit (=Kriege) sind aber imo dennoch vermeidbar. Denn diese wurzeln nicht in den (aus meiner Sicht natürlichen) menschlichen Konflikten, sondern werden letztlich von Interessensgruppen provoziert und finanziert, welche die ev. bereits vorhandenen Konflikte instrumentalisieren.

Das ließe sich imo relativ einfach vermeiden. Würde jetzt aber a bissl den Rahmen hier sprengen, wenn ich darauf näher eingehen würde ;)

Natürlich ist es auch wichtig, mehr Respekt und Toleranz einzufordern. Aber wenn man diese Menschen aufzwingt, die dazu nicht bereit sind, gießt man nur Öl ins Feuer (Stichwort Immigration) und bewirkt genau das Gegenteil. Das ist nicht besonders schön, aber halt leider Realität.

Dominik hat gesagt…

Hey Markus,

Konflikte sind auch eine natuerliche Sache, aber wie du sagst, diese Konflikte werden von gewissen Leuten als Instrumente verwendet um ihre Machtspiele zu spielen. Jedoch spiegeln diese grossen Geschehnisse, immer nur das wieder, was im kleinen passiert und da sind wir an der Reihe zu handeln.

ich glaub, ueber dieses Thema koennen wir stundenlang reden, was wir auch gerne machen koennen, wenn wir wieder daheim sind, freu mich schon darauf.

mit lieben Gruessen aus Indien
Dominik

Markus hat gesagt…

Hallo Dominik,

Da hast du natürlich recht. Erstmal muss jeder vor seiner eigenen Haustür kehren.

Ich nehm das mal als Einladung, die ich gerne annehme :), und halte euch nicht weiter mit meinen Gedanken zum Thema auf.

Ich wünsch euch noch viel Spaß und weiterhin eine interessante Zeit in Indien.

lg, Markus

Anonym hat gesagt…

Ich habe die Gedanken gelesen und fand sie toll. Weiter so. Grüße aus Köln, Oliver.